Nach alter Tradition und Legende

header-separ-02Salz aus Salies-de-Béarn. Bayonner Schinken. Eine gemeinsame Geschichte.
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www.jambon-de-bayonne.com

Salies-de-Béarn: Stadt des Salzes

Charakteristische Stadtanlage

In Salies-de-Béarn, der Stadt des Salzes, die bereits in der Antike erwähnt wurde, hat sich seit jeher alles um dieses kostbare Gut gedreht.

Mehrere Jahrhunderte lang hat die Verteilung der Sole den Lebensrhythmus der Einwohner, der „Salisiens“, geprägt.

Der Transport der Sole hat die Struktur der Stadt entscheidend beeinflusst, die schneckenförmig um die Place du Bayàa, wo sich der erste Brunnen befand, entstanden ist.

Aus diesem offenen Becken wurde die Sole nach einem genau festgelegten Ritual geschöpft. Zu bestimmten Tageszeiten haben die Salzträger, die „Tiradous“, ihre Solekrüge („Sameaux“) befüllt und sind damit durch die Stadt geeilt, um die Sole in die „Coulédés“, die Steintröge vor den Häusern der Sälzer, zu entleeren.

Ein Salzgesetz aus dem Jahre 1840 schreibt vor, dass die Salzbetriebe mindestens 500.000 kg Salz pro Jahr produzieren sollen. Daher wurde das Salz nur noch an einem einzigen Ort hergestellt; dies war die Geburtsstunde der Salinen von Salies-de-Béarn.

Noch heute hat das Salz eine zentrale Bedeutung im gesellschaftlichen und kulturellen Leben von Salies-de-Béarn und der Region.

Nur die Salinen von Salies-de-Béarn nutzen noch heute noch das Prinzip des Salzsiedens in Pfannen unter freiem Himmel. Man hatte beschlossen, das überlieferte Verfahren aus Respekt vor dem Produkt beizubehalten.

Le Bayaà, cœur de Salies-de-Béarn
Der Bayàa im Herzen von Salies-de-Béarn
Coulédé dans le vieux Salies
Coulédé (Steintrog) im alten Salies

Das Salzmuseum

Ein Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert in der Altstadt von Salies-de-Béarn, die Maison Darrémoudine, wurde nach vollständiger Restauration zum Museum umfunktioniert.

Auf drei Ausstellungsebenen zeigt das Salzmuseum die Geschichte des Salzes von Salies-de-Béarn über 35 Jahrhunderte, angefangen bei den einfacheren Gewinnungsverfahren bis hin zu den Thermalkur-Anwendungen im dritten Jahrtausend.

Die Vereinigung der Freunde von Alt-Salies

Die 1972 gegründete Vereinigung der Freunde von Alt-Salies setzt sich für die Erhaltung des architektonischen, kulturellen und sprachlichen Erbes von Salies-de-Béarn und der Region ein.

Ein Fest für das Salz – die „Hesta de la sau“

Dieser Ausschuss organisiert zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Salz: Ausstellungen, Workshops und Themenabende sowie die „Hesta de la sau“, das große Salzfest. Zum Dank und zur Würdigung des Salzes wird in Salies-de-Béarn einmal jährlich am zweiten September-Wochenende das große Salzfest gefeiert.

Auf diesem Fest, das jährlich über 10.000 Besucher anlockt, findet man unter anderem:

  • Traditionelle Spiele wie den Lauf der Sameau-Träger und der Heraden-Trägerinnen (Heraden sind von Frauen auf dem Kopf getragene Holzkrüge)
  • einen Handwerkermarkt,
  • einen Umzug der Vereine aus Salies und den Nachbargemeinden in geschmückten Wagen, sowie einen Umzug der Confréries (Bruderschaften) in traditionellem Gewand,
  • eine in der Sprache des Béarn gesungene Messe,
  • Chorkonzerte und Musikdarbietungen.

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Représentation des porteurs de sameaux salisiens

Das Salz von Salies-de-Béarn, Gegenstand künstlerischer Inspiration

In Salies-de-Béarn hat die Geschichte des Salzes zahlreiche Künstler inspiriert; dies spiegelt sich in einer Vielzahl von Werken wieder.

Der Wildschwein-Brunnen

Eine Sehenswürdigkeit aus jüngeren Tagen ist der Wildschweinbrunnen von 1927, der sich in einem Winkel der Place de Bayàa befindet.

Dieser Brunnen in Form eines Wildschweinkopfes ist zum Symbol für die Stadt geworden.

Über dem Kopf des Tieres ist in gaskonischer Sprache (der Sprache des Béarn) eingemeißelt: „Si you nou eri mourt, arres n’y bibéré“ („wenn ich nicht gestorben wäre, würde hier niemand leben“), Auszug aus dem Buch „Salies-de-Béarn, Cité du Sel“ von Jean Labarthe.

La Fontaine du Sanglier, place du Bayaà

La „prauba muda“

Im Laufe der Jahrtausende wurde die Salzquelle zum Gegenstand von Schmach, Demütigung und Rechtsverstößen, die ihr den Beinamen „Prauba moda“ („arme Stumme“), eintrugen, als Hinweis auf diese stumme Zeugin der Geschichte.

Der Bildhauer Jean-Lucien TISNE hat ihr 1875 eine Skulptur gewidmet.

La Prauba muda